Montag, 27. Oktober 2014

Islay - Part 1

Nachdem wir heute früh fürstlich von Kristen bekocht wurden - hmmm, Haggis und Kippers! - und Bernhards lautstarkes Unverständnis über den Verzehr jener Leckereien zu dieser Uhrzeit über uns ergehen lassen mussten, schafften wir es locker, rechtzeitig am Fährhafen in Kennacraig zu sein. Leider verspätete sich die Fähre erheblich. "We apologize for the inconvenience caused by the delay, blablabla... chaos because of yesterday's weather, blabla... too much traffic, bla..."

Jedenfalls rollten wir um 12.35 Uhr von der FINLAGGAN und begaben uns schnurstracks Richtung Bowmore Distillery, um unsere private Craftsmen's Tour zu machen. Die üppigen 50£ sind gut angelegt für die über 2-stündige Führung, bei der man z.B. auch mal selbst Hand anlegt, um das Malz zu wenden oder in der Malt Kiln am eigenen Leib spüren kann, wie sich ein Gerstenkorn fühlt, wenn es bei 45°C im Torfrauch getrocknet wird...
Das Highlight bildet natürlich der Besuch des legendären Warehouse No 1, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt mit der Verkostung mehrerer Whiskies direkt aus dem Fass. Heather, unsere Führerin, schenkte abnormal generös ein, wovon ich als Fahrer mal wieder wenig profitierte... Ich musste vor der Weiterfahrt sowieso einen einstündigen Spaziergang einplanen. Bernie nahm noch die Möglichkeit wahr, sich eine eigene Flasche direkt aus dem Fass abzufüllen, wobei wir ihm etwas zur Hand gehen durften.

Die anschließende Odyssee auf dem Weg zu unserer Unterkunft Skerrols House in der Nähe von Bridgend war allerdings weniger auf den Alkoholgenuss als auf die Unfähigkeit des Navis, diesen Hof in der absoluten Pampa zu finden, zurückzuführen...
Unser Landlord zeigte sich von der mitleidigen Seite und gab Franz und mir ein kostenloses Zimmerupgrade auf einen Twin-Room, als er unseren erschreckten Blick auf die einzige große Bettdecke des Doppelbettes sah...

Da Gerhard praktisch mir Betreten des Zimmers augenblicklich ins Koma fiel, rückten wir anderen drei anschließend noch aus, um in Bowmore einen Happen zu essen. Die Islay -Hauptstadt entpuppte sich allerdings als so tot am Abend, dass sich ein Bär eher in die Atlantikfluten stürzen würde, als hier zu tanzen...
Das einzige akzeptable Etablissement war ein ziemlicher Nobelschuppen (Den Namen hab ich vergessen), wo Bernhards obligatorische Begrüßung: "Griaßts eich, Mädels!" mit ungewohnt indignierten Gesichtern quittiert wurde... Naja, wir wurden trotzdem zuvorkommend bedient und das Essen war hervorragend!

Den Heimweg fanden wir dann wieder problemlos und jetzt bereiten wir uns auf die mindestens zwei Destillerietouren morgen vor. Franz hat neben mir schon den zweiten Baumstamm durchgesägt...

1 Kommentar:

  1. Schade, dass es sich ganz offensichtlich um einen sehr unansehnlichen Landstrich zu handeln scheint, wenn doch die Landschaftsfotos eine so untergeordnete Rolle spielen... ;-)

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