Dienstag, 28. Oktober 2014

Islay -Part 2

Heute stand der Distillery-Marathon auf dem Programm. Wir mussten früh raus, um noch einen Platz beim Lagavulin-Warehousetasting zu ergattern. Beim Frühstück relativierte sich der Zimmerpreis von 130£ etwas, denn selbiges war erstklassig. Bernies Erkältung hatte sich nachts auf seine Stimmbänder geschlagen, so dass er bis ca. 10 Uhr kaum ein Wort rausbrachte. Genauso gut entwickelte sich das Wetter, das schon um 8 leichte Sonnenstrahlen erahnen ließ und gegen 10 brilliant war, wenn auch mit 8°C etwas frisch.

Aber nicht nur die Sonne lachte, sondern auch wir, da wir problemlos in die Warehouse-Demonstration bei Lagavulin reinrutschten. Unter der witzigen Leitung von Islay-Legende Ian McArthur konnten wir uns einige einzigartige Malts direkt aus dem Fass genehmigen, unter anderem einen 1966er! Ian meinte, wenn dieser in den Verkauf geraten wäre, würden Asiaten sicher 8-9000£ für eine Pulle auf den Tisch legen. Ich hab nicht gewagt, zuzugeben, dass ich den 32jährigen ne Ecke besser fand...
Da uns die hohe Konzentration wegen Ians grauenhaftem Islay-Slang müde und hungrig machte, begaben wir uns anschließend sofort in die nur 1km entfernte Ardbeg-Distillery, um im dortigen Old Kiln Cafe zu Mittag zu essen. Viel Zeit war nicht, hatten wir doch um 14.00 Uhr bei Bruichladdich die nächste Veranstaltung gebucht. 25km ist nicht weit, aber auf Islay gleicht jede Geschwindigkeit über 60km/h einer  Achterbahnfahrt...

Beim Bezahlen der Tourtickets bei Bruichladdich fragte mich der Guide: Who is the driver? - Hm, that would be me... - Ok, so it's not four, but three tickets, because you won't be drinking! Weil ich so ehrlich war, hat er mir dann doch von jedem Whisky ein paar Tropfen zugestanden. Sehr fair! Am Vormittag musste ich doch mit dem einen oder andern Milliliter edelsten Malt den Warehouseboden befeuchten, weil auch in Schottland die 0,5-Promille-Grenze gilt. Die Eingeborenen hier glauben zwar, von den sechs auf der Insel tätigen Polizisten seien drei in Urlaub und die anderen beim Whiskytrinken, aber drauf ankommen lassen wollte ich's nicht wirklich...

Das Wetter war immer noch sehr fotofreundlich und so begaben wir uns danach noch zum Knipsen in Richtung der Brennereien Kilchoman und Bunnahbhain. Bei letzterer hatten wir das Glück, einem gelangweilten Schichtarbeiter zu begegnen, der seine Langeweile bei der Beaufsichtigung des Einmaischprozesses  damit bekämpfte, uns zumindest einen Teil der Destillerie zu zeigen. Wieder einmal ein Beweis für die einmalige Freundlichkeit der Schotten!

Das Bridgend Hotel Restaurant war dann der gelungene Ausklang für heute.

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